In Deutschland ist die „Küste des Lichtes“ und die Bucht von Cádiz nicht ganz so bekannt wie die Costa del Sol rund um Malaga. Die Gegend ist besonders bei Spaniern als Sommerfrische beliebt, da fast immer ein kühler Atlantik-Wind weht. Klar lebt man auch hier fast ausschließlich vom Tourismus, es ist aber doch ein wenig beschaulicher als z.B. in Torremolinos oder Marbella.
Der Name der Küste passt sehr gut, das Licht ist einfach traumhaft – am Tag strahlen der Himmel und das Meer in allen Blautönen, und die Sonnenuntergänge sind ein Farbspektakel, von dem ich nicht genug bekommen kann…
Das Hotel „Valentin“, in dem wir mit unserer Reisegruppe wohnen, ist eines der größeren in Novo Sancti Petri. Diese Ferienzone dehnt sich südöstlich von Cádiz fast endlos an der Küste und dem Hinterland aus. Kleine Ferienhausanlagen wechseln sich mit riesigen Hotelkomplexen der großen Ketten ab. Zum Glück darf aber niemand höher als 3 Stockwerke bauen.
Wer hier Ursprünglichkeit und Abgeschiedenheit sucht, ist erstmal abgeschreckt – aber bei genauerem Hinsehen gibt es doch Einiges zu entdecken.
Zuerst einmal der Strand „Playa Barrosa“, der sich über 8km ausdehnt. Der Strand ist sehr breit, zum Wasser flach abfallend und aus wunderschönem weissen Sand. Dahinter dehnen sich natürliche Dünen aus, die nicht bebaut werden dürfen. Die Hotels stehen daher ein gutes Stück zurückgesetzt vom Meer. Am Strand gibt es so auch in der Hochsaison noch Platz, und ein langer Strandspaziergang ist möglich.
Mit der Reisegruppe bin ich von unserem Hotel gut 5km am Strand und an den Klippen vorbei (geht nur bei Niedrigwasser) bis zum Fischerhafen von Chiclana gewandert. Die Fischervereinigungen haben dort urige Restaurants, in denen sich spanische Familien zum ausgedehnten Mittagessen über mehrere Stunden treffen. Der Fisch ist tagesfrisch aus dem Meer und wird ohne Schnickschnack superlecker zubereitet.
Entlang des Strandes gibt es zahlreiche kleine Bars und Restaurants, die ebenfalls eher auf die spanischen Gäste ausgerichtet sind – Bratwurst und Wiener Schnitzel sucht man (zum Glück!) noch vergebens.
Novo Sancti Petri bietet sich auch für schöne Ausflüge in die Umgegend an – ein Auto ist sinnvoll, da die öffentlichen Busse zwar gut und günstig sind, aber nicht besonders häufig und mit einigem Umsteigen fahren. Meine 5 Empfehlungen für andalusische Lebensart an der Costa de la Luz:
- Ein Nachmittag in Jerez de la Frontera, dazu hatte ich schon einen extra Artikel hier
- zum Schlendern und Shoppen die Regionalhauptstadt Cádiz, mit einer wunderschönen Küstenlinie, einem Fort aus Spaniens Glanzzeiten, dem viktorianischen Badepalast, einer schönen Altstadt, der lebendigen Markthalle und viel südlichem Flair.
- Ein Besuch in Vejer, einem der schönsten weißen Dörfer Spaniens.
- Zum Sonnenuntergang und zum Eintauchen in das Nachtleben nach Conil de la Frontera oder El Palmar, wo Aussteiger und Surfer für ganz besonders Flair sorgen.
- Fragt im Hotel, ob in der Nähe am Wochenende eine lokale Féria stattfindet! In meinem Fall war gerade die Féria de San António, dem Schutzheiligen von Chiclana. Ein großartiges Erlebnis, auch wenn ich aufgrund meiner Aufgaben als Reiseleiterin nur Sonntag mittags vorbeischauen konnte.
Ach ja, und wenn Ihr euch fragt, was das Ganze „de la Frontera“ soll: diese Gegend war in der Zeit der Reconquista fast 800 Jahre umkämpftes Grenzgebiet zwischen Mauren und Christen. Den Einfluß der maurischen Kulturkann man heute noch überall in Andalusien finden.
Habe ich euch nun ordentlich Fernweh auf das wundeschöne Andalusien gemacht? Dann nichts wie los, Flüge nach Jerez gibt es von den deutschen Ferienfliegern schon ab 100€…und von mir kommt noch mehr über Andalusien…
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