Mein Herz schlägt für den Südwesten der iberischen Halbinsel – westlich von Gibraltar ist es längst nicht so überfüllt wie an den Mittelmeerstränden, es weht fast immer ein frischer kühlender Atlantikwind. Hotelhochhäuser und rotverbrannte Touristenhorden sucht man hier vergebens. Dafür wunderbare kilometerlange Strände, kleine gemütliche Restaurants, authentisches Essen, weisse Dörfer und entspannte Spanier – ob Einheimische oder Inlandsreisende.
Letztes Jahr konnte ich als Reiseleiterin mit Adamare sowohl die portugiesische Seite der Algarve (>Artikel), als auch das andalusische Hinterland (>Artikel), die Costa de la Luz (<Artikel) und Jerez de la Frontera (<Artikel) erkunden.
Jetzt habe ich mir einen Traum erfüllt: privat an meinem Geburtstag zu einem der schönsten Volksfeste Andalusiens, der Feria del Caballo in Jerez de la Frontera, zu reisen.
Wir haben eine ganze Woche daraus gemacht, und die ersten 5 Tage bei 25 Grad und frischer Luft an der Küste in meinem Lieblingsort Conil de la Frontera verbracht. Die kleine Altstadt ist ein Gewirr aus engen weißen Gassen mit kleinen Läden und Restaurants – abends lebhaft, doch es gibt immer noch einen freien Tisch, und mehr Kunsthandwerk als Plastiknippes.
Der Ort eignet sich wunderbar, um mit dem Mietwagen die Gegend zu erkunden und nachmittags eine kleine Siesta am Pool der Ferienwohnung zu halten…eine gelungene Mischung aus Entdeckertour und Entspannungszeit.
Meine Top 10 Empfehlungen – No 1-7 haben wir dieses Mal besucht:
- Conil de la Frontera – schöner Ferienort und guter Ausgangspunkt für Tagestouren an der Küste
- Jerez de la Frontera – lohnt immer für einen Mehrtages-Trip
- Cadíz – die weisse Stadt am Meer, eine der ältesten Städte Europas
- Vejer de la Frontera – wunderschön auf einer Bergkuppe gelegen und noch recht ursprünglich
- El Palmar – Surferspot mit viel Flair zum Sonnenuntergang
- Bolonia und Baelo Claudia – beeindruckendes Ausgrabungsgelände aus der Römerzeit, am Strand eine riesige Düne und Blick nach Marokko
- Medina Sidonia – geschichtsträchtiger Ausflugsort mit guten Restaurants
- Sevilla – ein Must-See, allerdings auch sehr touristisch, daher diesmal nicht auf unserem Plan
- Tarifa – schöne Altstadt und Surferflair
- Arcos de la Frontera – Einstieg in die wildromantische Bergregion zwischen Jerez und Sevilla
Cadíz – Blick aufs Meer von den Castillos San Sebastian und Santa Catalina
Baelo Claudia – Bolonia, im Hintergrund Marokko
Medina Sidonia – hier beginnt die Sierra
Unsere persönlichen Highlights waren diesmal zum einen die beiden wundervollen Reittouren mit Andrea vom Picadero Fuente del Gallo. Das deutsch-andalusische Paar hat 15 wunderschöne reinrassige Pferde der Pura Raza Espanola und bietet unvergessliche Ausritte an.
Ausritte mit Picadero Fuente del Gallo – Conil, Playa la Fontanilla und Cabo Roche
Dann war da noch Jerez de la Frontera, während seiner wichtigsten Festwoche, der Feria del Caballo – dem Pferdejahrmarkt.
In der Stadt haben viele Geschäfte nur halbtags geöffnet, überall sind schon tagsüber die eleganten Frauen in ihren schönsten Festkleidern unterwegs. Ab ca. 15h-19h paradieren jeden Tag die Kutschen und Reiter im Festtagsschmuck über das große Festgelände, dass von über 150 kleinen Festzelten von lokalen Vereinen, Firmen und Kirchengemeinden eingerahmt ist. Alle Zelte können besucht werden, es gibt zahlreiche Flamencoaufführungen, die Menschen tanzen Sevillanas und trinken den leckeren Rebujito, trockenen Sherry mit Limonade.
Auf der Feria del Caballo, Jerez de la Frontera 18.05.-20.05.17
Neben den schönen Eindrücken von der Feria haben wir auch ganz klassisch die Real Escuela Andaluza del Arte Equestre zur Reitvorführung, die Sherry-Bodega Gonzales Byass und am letzten Abend eine Flamencobar besucht.
Abendliche Gala der königlichen Reitschule, Jerez de la Frontera
Während der Gala ist fotografieren verboten – der Besuch des großen, gepflegten Geländes und der Show lohnen sich, vor allem als Sonderveranstaltung am Abend.
Bodegas Gonzales Byass
Dort war ich vor knapp 10 Jahren schon mal – der Besuch ist bei dieser bekannten Bodega deutlich touristischer geworden. Dafür ist die Bodega sehr günstig im Zentrum gelegen, es ist keine Anmeldung nötig, und ein Bodegabesuch gehört zum Pflichtprogramm in Jerez 🙂
Eine Woche lang haben wir privat meine „Reiseleiter-Highlights“ genossen – ich freue mich schon auf die nächste Reise an die wunderschöne Costa de la Luz!
Jerez – Kathedrale, Alcazar-Palast mit Jacaranda-Allee, Flamenco-Bar Tabanco El Pasaje